Tag 5 Immer noch NYC – The Vessel, High Line Park und Frank Sinatra
So langsam setzt bei uns die Reizüberflutung ein, im gleichen Maß nehmen zum Glück die Jetlag-Symptome ab, wir haben uns an die Zeitumstellung gewöhnt.
Deshalb ist Marcus heute früh 4.30 Uhr auch total motiviert aus dem Bett gehüpft, um den Times Square bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Auch zu dieser frühen Stunde ist es nicht menschenleer, vor allem zur Arbeit hastende Menschen sind zu sehen. Leider musste er auf dem Rückweg feststellen, dass auch hier in NYC die U-Bahn Probleme machen kann, 40 min auf dem Bahnsteig und immer wieder die Anzeige: Next train in 5 minutes, next train in 7 minutes…und kein Zug in Sicht! Naja, warum soll es hier anders sein als in Berlin?
Nach völlig genervten 45 Minuten machte er sich dann auf den Weg zu einer anderen Subway-Linie, das U-Bahnnetz ist hier zum Glück echt super, irgendeine Bahn fährt immer in unsere Richtung. Unsere 7-Tage-MetroCards zeigten leider schon nach dem 2.Tag erste Ermüdungserscheinungen, die Magnetstreifen sind doch etwas sensibel, man muss schon eine ganz bestimmte Swipe-Technik drauf haben, um die Schranken zu entsperren. Zum Glück gibt´s viele nette Locals, die den armen dummen Touris hilfreich zur Seite stehen.
Heute hatten wir uns die Vessel und den High Line-Park vorgenommen, die aufsehenerregende 2019 eröffnete Skulptur ist allerdings seit Sommer 2021 nicht mehr für Besucher zu erklimmen, da seit Eröffnung 4 Menschen Selbstmord begingen, zuletzt sprang ein 14-Jähriger in den Tod. Man kann noch ins Innere der Vessel, die Treppen sind aber nicht mehr zu begehen. Meiner Meinung nach ist das aber auch gar nicht notwendig, da das Gebäude von außen betrachtet am spannendsten aussieht. In der glänzenden Außenhaut spiegeln sich bei Sonnenschein die Wolkenkratzer der Umgebung-ein echter Augenschmaus!
Danach ging es für uns in den direkt dahinter liegenden High Line Park und hier in Richtung Meatpacking District mit interessanten Ausblicken von oben in die Straßenschluchten New Yorks mit den unvermeidlichen Yellow Cabs und in das eine oder andere Wohnzimmer der direkt an die High Line angrenzenden Gebäude. Wer möchte bitte hier leben, wo sich tagtäglich Millionen Touristen vorbeischieben und einem auf die Couch gucken??? Der Park ist allerdings wirklich angenehm zu erlaufen, die Pflanzen sind teilweise schon richtig dschungelartig und überwuchern die alten Eisenbahngleise. Zwischendrin finden sich immer wieder Sitz- und Liegegelegenheiten, die sowohl von Besuchern als auch von Mittagspause machenden New Yorkern gern genutzt werden.
Abends stand bei uns ein Sinatra-Abend in einer Rooftop-Bar auf dem Programm, auch schon von Deutschland aus online gebucht (was definitiv schlau war, denn auch hier ist alles ausgebucht, kein einziger Platz mehr frei). Eine nette kleine Swingband mit anfänglichen Soundproblemen (warum sitzt der Techniker neben der Bühne und nicht mittig oder hinter dem Publikum? Das kann ja nichts werden…), die aber glücklicherweise nach dem ersten Lied behoben waren, gab gemeinsam mit dem Sänger (ganz nette Stimme, aber Frankie covern ist eben nicht so leicht!) einige Sinatra-Titel zum Besten, während im Hintergrund in atemberaubenden Farben hinter New Yorks Skyline die Sonne unterging. In der Hand ein leckeres Brooklyn IPA-Bier, der Blick auf diesen Sonnenuntergang und Sinatra im Ohr-das Leben kann sooo schön sein…!
Bildergalerie: https://marcussielaff.pictures/p464190932