Tage 19 bis 21: Auf in Richtung Küste…der Acadia Nationalpark wartet!
Immer noch in Maine, aber deutlich weiter Richtung Osten liegt auf der Insel Mount Desert Island der Acadia Nationalpark. Bei unseren Recherchen vor der Reise überlegten wir hin und her, ob wir diesen doch ziemlich nördlich gelegenen Umweg mitnehmen wollen. Allerdings ließen die Bilder und Berichte, die man so im Netz fand, keine Zweifel zu: wir müssen dahin! Obwohl viele Warnungen zu lesen waren wegen der großen Besucherströme gerade im Herbst zur Laubfärbung, buchten wir ein Hotel in Northeast Harbour, das „Kimball Terrace Inn“. Bar Harbour sei der Hot Spot auf der Insel mit dementsprechenden Übernachtungspreisen. Bei einem späteren Besuch hier waren wir sehr froh, dass wir uns für ein abgelegeneres Domizil entschieden hatten, da wirklich ein Riesentrubel auf den Straßen herrschte, die Gehwege reichten teilweise nicht aus für die Massen, es bildeten sich Fußgänger-Staus.
Die Fahrt hierher erinnerte ein wenig an die Überfahrt auf deutsche Inseln, die Architektur wurde deutlich maritimer, es gab etliche kleine leuchtturmartige Häuser am Straßenrand, eine Lobsterbude reihte sich an die andere.
Auf Mount Desert Island angekommen schafften wir es erst Stunden später ins Hotel, da an jeder zweiten Kurve wegen der wundervollen Fotospots gehalten werden musste. Leider hatte die Hummerbude „The Travellin‘ Lobster“ mit den angeblich leckersten Lobster Rolls der Insel geschlossen, Öffnungszeiten hier laut Google Maps täglich nur von 12.30-15.30 Uhr…muss man sich leisten können und ist auch sehr verwunderlich, da wirklich viele Touristen unterwegs waren. Leider stellte sich später heraus, dass dies kein Einzelfall war: es gab nur ein einziges offenes Restaurant (das „Nor Easter“ direkt neben dem Hotel) weit und breit mit entsprechenden Preisen aber sehr leckerem Steak und delikaten Lobster Rolls.
Unser Hotel überraschte uns mit einem sehr geräumigen Zimmer mit Balkon und tollem weitläufigem Blick auf Hafen und Bucht von Northeast Harbour.
Für den Mittwoch hatten wir Tickets für die Cadillac Summit Road vorgebucht, das war auch eine sehr weise Entscheidung, stellte sich doch vor Ort heraus, dass dies verpflichtend ist, man kann hier keine Tickets kaufen, zwischen Mai und Oktober muss online vorgebucht werden und es ist Wochen vorher ausgebucht. Auf dem Cadillac Mountain angekommen, waren wir sehr glücklich über diese Organisation, stellte sie doch sicher, dass der Trubel hier oben sich in Grenzen hielt und man die atemberaubenden Aussichten über die vorgelagerten Inselchen, bunte Wälder und im Nebel ankernde Kreuzfahrtschiffe auf den warmen Felsen sitzend manchmal ganz allein genießen konnte.
Das Wetter war uns auch sehr wohlgesonnen mit angenehmen 20 Grad, viel Sonne und leichtem Wind.
Nachmittags trieb es uns dann noch wie schon weiter oben erwähnt ins zweite Küstenörtchen der Insel Bar Harbour, hier wurden einige Souvenirs geshoppt und dann waren wir wieder sehr froh, ins deutlich ruhigere Northeast Harbour fahren zu dürfen.
Am nächsten Morgen verließen wir etwas wehmütig diese wunderschöne Insel wieder, hieß es jetzt doch langsam den Rückweg Richtung New York und damit Heimreise antreten zu müssen. Also bewegten wir uns südlich nach Old Orchard Beach, einem im Herbst/Winterschlaf liegenden Küstenvergnügungsort der frühen 20er Jahre. Nicht ohne zur Mittagszeit einen Stopp bei „Moody’s Diner“ einzulegen. Wir hatten Anfang des Jahres eine Reportage über dieses Diner an der Route 1 im deutschen TV gesehen, die von den leckeren Speisen und der tollen traditionellen Atmosphäre schwärmte und bei Einheimischen und Touris gleichermaßen beliebt ist. Das stellte sich auch als absolut wahr heraus, es gab leckerste Pulled Pork Burger mit Sweet Potatoe Fries und zum Mitnehmen noch einen Chocolate Pie. Wir hatten ehrlich gesagt beide so langsam ein wenig Angst, uns zuhause auf die Waage zu stellen.
In Old Orchard Beach angekommen, bezogen wir unser Zimmer im Sea Cliff House Motel, Lage top direkt hinter der Düne, aber das Zimmer so lala, zum Glück nur für eine Nacht und zum Glück ließen sich hier die Fenster öffnen, was für ein Mief!
Ein kurzer Spaziergang am Strand inclusive Drohnenflug und dann ab ins Zimmer, die Meeresbrise macht müde…
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