Text: Anne-Katrin Sielaff
Fotos: Marcus Sielaff
Von Sunrise bis Sunset-von den "wilden" Tieren des Bryce Canyon
Nachdem wir heute relativ früh aus unserem super komfortablen (eigene Terasse, eigenes Badezimmer -man lernt, sich über die kleinsten Dinge zu freuen :-)...)Airbnb-Quartier bei Jamie in Moab starten, geht es Richtung Panguitch. Auf dem Weg dorthin machen wir (leider nur kurz) Halt im Dead Horse State Point National Park. Wir hatten auf unserer Jahreskarte für die Parks ein traumhaftes Foto entdeckt und dann gegoogelt, wo es entstanden ist und festgestellt: ganz in der Nähe. Dieser NP stand in keinem unserer Reiseführer und ist eine echte Überraschung: Hammer Landschaft und wenig Menschen. Hätten wir doch nur mehr Zeit hier, wir wären gern ein bisschen länger zu Fuß unterwegs gewesen.
In Panguitch angekommen, erwartet uns das erste so typisch amerikanisch und aus 1000 Roadmovies bekannte Motel. Als wir vor der Zimmertür neben unserem SUV auf Plastikstühlen ein kühles Bud trinken, müssen wir über uns selbst grinsen: mehr Klischee geht nicht! :-)))
Am nächsten Morgen fahren wir dann gleich früh los zum ca. 30 Minuten entfernten und lang ersehnten Bryce Canyon NP. Gut, dass es noch so früh am Morgen (bei Ankunft im Park ca. 8 Uhr) ist, denn auf dem Parkplatz am Sunrise-Point erwischen wir den letzten freien Parkplatz. Wir machen uns auf den Weg auf dem Queens Garden Trail Richtung Sunset-Point. Was für eine Wahnsinns Kulisse: die hier "Hoodoos" genannten tausenden von Felstürmchen in vielfachen Gelb-, Orange- und Rottönen bieten dem Auge ein absolutes Schmankerl! Mein Fotografen-Ehemann kann sich kaum losreißen und so habe ich unterwegs ab und zu mal Zeit, mich auf einem Baumstamm oder Felsbrocken niederzulassen. Als ich in meinem Rucksack herumkrame und mit einer Tüte raschele, sehe ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung: mein erster Chipmunk-was sind die süß! Und dermaßen zutraulich: sie fressen die Nüsse direkt aus meiner Hand! Später beobachten wir bei einem Pärchen, welches seinen Rucksack kurz unbeobachtet stehenläßt, wie ein kleiner Chipmunk hineinkriecht und nach Futter sucht. Also Leute: passt auf Eure Taschen auf, ansonsten riskiert Ihr, ungewollte Passagiere aus dem Park zu schmuggeln!
Bei weiteren kurzen Pausen kommen dann auch noch verschiedenste Vögel (einer erinnert mich an unseren Kleiber aus Europa , der andere sieht aus wie ein Eichelhäher in blau) auf die Hand bzw. den Fuß gehüpft und betteln nach Futter. Die kleinen Piepser sind hier total auf die Besucher des Parks trainiert und wissen ganz genau, was man anstellen muss, um an Futter zu kommen. Man kann nur hoffen, dass die Parkbesucher so verantwortungsvoll sind und den Tieren des Parks nur Futter geben, welches sie auch vertragen.
Unsere Wanderung dauert aufgrund unserer vielen Zwischenstopps bis in den frühen Nachmittag und ist trotz der vielen Menschen absolut empfehlenswert. Für den Aufstieg zum Sunset-Point wählen wir den Weg über "Two Bridges": etwas schweißtreibend aber sehr lohnenswert.
Oben angekommen, erwartet uns das atemberaubende Panorama des Bryce-Amphitheaters. Mehr geht nicht!
Völlig übersättigt an schönen Bildern, schleppen wir uns zurück in unser trashiges Motel und fallen todmüde in unsere Betten-unsere Augen brauchen nach den letzten Tagen dringend mal ein Päuschen.
Abends geht's dann noch zu Fuß ins "Cowboys Smokehouse", wo wir leckerstes Pulled Pork mit Mashed Potatoes und Baked Beans verdrücken. Gute Nacht!